Ist es richtig, dass wir HELDEN waren…?
Rollschuhe hatten noch vier Rädchen an jeder Ecke,
Im Fernsehen gab´s noch das Testbild, schwarz-weiß und das Programm hat erst Nachmittags begonnen, und trotz der geringen Auswahl war das Programm um längen besser. Und zum Umschalten ist man aufgestanden.
Telefone waren fest mit der Wand verbunden und hatten eine Wählscheibe.
Musik hatte man Samstags mit einem Kasettenrekorder aus dem Radio aufgenommen.
Man hat sich noch Briefe mit der Hand geschrieben.
Wir haben uns auf dem Boden gewälzt, die Klamotten waren entweder dreckig oder kaputt oder beides.
Musik kam von der Schallplatte, schön bei Kratzern. Da ging man noch sehr behutsam mit um.
Legosteine waren noch viereckig.
Aus Plastik war sonst nur das Telefon.
Die Menschen haben sich auf der Straße gegrüst und Wert auf ihr Benehmen gelegt.
Die Straßen waren voll beleuchtet.
Vater konnte noch die ganze Familie ernähren.
Ärzte haben ihre Patienten geheilt.
In den Urlaub fuhr man noch mit dem Auto.
Allergie war ein Fremdwort.
Ob wir Helden sind weiß ich nicht, aber wir haben noch leben und Kind sein dürfen dürfen!
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11 Responses to “Ist es richtig, dass wir HELDEN waren…?”
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Danke, mein Tag ist gerettet.
das wird ja mal zeit das das einer auf den Punkt bringt
schön geschrieben, aber eine lange frage.
also, ich zähle mich dazu, zu den alten trotteln, die geglaubt haben, die welt wieder aufbauen zu müssen, und dabei in den dreck gegriffen haben.
warum sagst du auf einmal “sie” zu den leuten hier, so kenn ich dich gar nicht.
aber, respekt, du hast dir mühe gegeben, mit deiner frage, enttäusche mich jetzt nicht, und sage du hättest sie abgeschrieben.
muss dir übrigens was erzählen:
war vor 5min in neuseeland bei clever, hat ein junges mädchen gefragt, ob sie böse war, sie hat jemanden mit einem schimpfwort bedacht. drei von diesen eifrigen muftis haben geantwortet, ja, sie sei haram, also sündhaft, ich war der einzige, der das thema scherzhaft beantwortet hat. ha, ha.
will dir noch mein gebjahr schreiben, das ist 41. mfg
wie recht du hast 79 geboren 4 Fernsehprogramme und ich war die fernbedienung, das mit den laternen war bei mir auch, nix handy. zum kumpel mit 3kilometer Fußmärsche, das war normal um dann zu hören der is net da lol.
trotz allem es war ne schöne zeit, und viele fehler haben uns auch reifen lassen,
heute gehts doch nur noch um konsum.
Sorry kafri, aber ich glaube nicht, dass der Text von Bell@ ist…den habe ich irgendwann mal irgendwo im Internet schonmal gelesen
Zum Text: Wer weiß, vielleicht sagen wir ja, die heutige junge Generation, in 30-40 Jahren, dass wir den Konsum von genetisch manipulierten Lebensmitteln überlebt haben…sind wir dann auch Helden?
Stimmt, ich erkenn mich wieder. All das war so. Und es war auch alles viel billiger. Hätte ich damals das Miethaus für 6000 DM gekauft – heute hätte ich von der Miete bequem leben können.
ja bell@ , ob der text nun von dir ist oder nicht spielt für mich keine rolle .
ich habe in 3x gelesen , bin gerade so am zweifeln , soll ich lachen oder weinen .
für ein lachen und nachdenken habe ich mich entschieden .
nun ich bin etwas älter als du und in einem bauerndorf im niederbayrischem land aufgewachsen .
wasserhahn hatten wir nicht , einen brunnen ja .
wc auch nicht , plumpsklo neben dem haus , ja .
winter wie momentan gab es selten , unsere winter waren um einiges kälter , aber wir kinder waren draußen bis es dunkel wurde .
wasser , wc und telefon wurde erst 1967 ins haus verlegt .
wir tranken auch das wasser von unseren bächen , hunger gab es nicht , überall da wo freunde waren konnte ich hingehen , die erste frage dieser eltern war immer ” hast du hunger ”
war erst im sommer in meiner ortschaft auf besuch und habe ” unsere verstecke ” gesucht ,
sie gibt es nicht mehr .
ich kannte jeden kuh und schweinestall , jeden heustadel .alles weg .
nun mußte ich vor ca 25 jahren einen bauern ( münchner land )fragen ob meine 2 kleinkinder kühe und schweinestall besichtigen dürfen .
könnte da einen roman schreiben , aber mit einem finger ist es schwer .
ich wünschte vielen kindern meine jugend , nicht nur weil wir achtung vor dem alter und
grüßen gelernt haben und die natur .
wir haben auch die arbeit im haushalt und selbst das kochen gelernt .
Ach Bella – grad schoen wars – damals, als wir noch vor dem Feldhueter Angst hatten, weil er uns beim Pflaumen stehlen haette erwischen koennen. Wir wussten, wo es die besten wilden Beeren (Brombeer, Himbeer, Erdbeer und Stachelbeer) gab, im Herbst haben wir Kastanien fuer den Foerster gesammelt. Wir haben uns aufgerissene Hagebutten ins Hemd gesteckt, die jucken so schoen, dem Hund Schlehen gefuettert (er mochte die sehr), lagen auf der Wiese und haben in den Wolken Form und Gestalten gesehen, am Baechle Daemme gebaut und Kaulquappen, Maikaefer und Maeuse gefangen, wir sind aus Baeumen gefallen, ich mich auch mal mit einem Buben gepruegelt (in ganz jungen Jahren), auf einer frisch geteert und geschotterten Strasse mir die Knie aufgeschlagen, ein paar Stiche an der Stirn, ein paar Stiche am Kinn, ein paar Narben am Hinterkopf… erst wenn ich Nahrung verweigert habe war meine Mutter besorgt!
Wir waren im Wald und auf den Wiesen, egal in welcher Richtung unterwegs. Sonntags ist die ganze Familie ein paar Stunden in der Landschaft rumgelatscht, hier und da mit Bekannten geplaudert, anschliessend Kaffee und Kuchen vertilgt. Wir mussten viel im Garten und beim Einkochen helfen, dafuer waren immer leckere Sachen im Keller. Im Winter haben wir Schneemaenner und Iglos gebaut, Schlitten gefahren, anschliessend haben wir Haende und Fuesse am Backofen gewaermt.
Bei einem Besuch zu hause vor 20 Jahren wollte ich meinem Sohn unsere Lieblingsecken und Pfade zeigen, die meisten waren entweder verbaut oder zugewachsen.
Ich habe fuer ein paar Jahre K und Grade 1 an amerikanischen Schulen unterrichtet, dabei ist mir klar geworden, welche Erfahrungen wir beim Spielen gesammelt haben und im Unterricht auch erwartet wurde, dass wir uns mit Natur und der Anziehungskraft der Erde (man faellt immer nach unten)auskannten. Wenn Kinder nicht mehr wissen, wo Milch herkommt und wie ein Garten aussieht – da wurde mir klar, dass Kinder eigentlich nur noch kleine Erwachsene sein duerfen – das ist jammerschade….
Dieser Text ist bereits in die Jahre gekommen, aber immer wieder herrlich zu lesen. Als 63′ er kann ich mich damit voll und ganz identifizieren. ……schön war die Zeit.
Rollschuhe hatten noch vier Rädchen an jeder Ecke,
Im Fernsehen gab´s noch das Testbild, schwarz-weiß und das Programm hat erst Nachmittags begonnen, und trotz der geringen Auswahl war das Programm um längen besser. Und zum Umschalten ist man aufgestanden.
Telefone waren fest mit der Wand verbunden und hatten eine Wählscheibe.
Musik hatte man Samstags mit einem Kasettenrekorder aus dem Radio aufgenommen.
Man hat sich noch Briefe mit der Hand geschrieben.
Wir haben uns auf dem Boden gewälzt, die Klamotten waren entweder dreckig oder kaputt oder beides.
Musik kam von der Schallplatte, schön bei Kratzern. Da ging man noch sehr behutsam mit um.
Legosteine waren noch viereckig.
Aus Plastik war sonst nur das Telefon.
Die Menschen haben sich auf der Straße gegrüst und Wert auf ihr Benehmen gelegt.
Die Straßen waren voll beleuchtet.
Vater konnte noch die ganze Familie ernähren.
Ärzte haben ihre Patienten geheilt.
In den Urlaub fuhr man noch mit dem Auto.
Allergie war ein Fremdwort.
Ob wir Helden sind weiß ich nicht, aber wir haben noch leben und Kind sein dürfen dürfen!
Als vor 1980-er und aus heutiger Sicht hätte ich eigentlich schweren Schaden an Leib und Seele nehmen müssen. Das ist nicht passiert, ich kann nichts dafür.